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Gedenkveranstaltung am Platz der Synagoge zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
Am 9.11.23 nahm die 7up an der Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Opfer des NS teil. Mitveranstalter war diesmal das HG. Die Geschichtskurse 13 von Herrn Keding und Frau Schröder hatten u.a. diese Veranstaltung mit gestaltet, indem einige der Kursteilnehmer:innen die Biographien von vier ehemaligen jüdischen Schüler:innen des HGs vorstellten: Ilse Stern, Hanni Hahn, Ruth Löwenberg, Edith Neuhaus. Sie alle waren bis 1938 Schüler:innen des damaligen Lyzeums, bis ihnen aufgrund ihrer jüdischen Herkunft der Verbleib am Hainberg-Gymnasium verboten wurde. Die Gedenkfeier wurde veranstaltet in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft christlich-jüdischer Zusammenarbeit Göttingen. Die Schüler:innen der 7up, die an der Feier teilnahmen äußerten sich so: "...Als wir am Platz der Synagoge angekommen sind, wurden alle ganz still. Es waren sehr viele Leute dort und eine Frau hatte sogar eine Kerze vor sich stehen. Das hat mich sehr berührt. "Der Geschichtskurs des 13. Jahrgangs erzählte die Lebensläufe von vier Mädchen, die früher auf dem HG waren. Sie waren Jüdinnen und es wurde ihnen im 3. Reich dann verboten zur Schule mit Nicht-Jüdinnen zu gehen. Das war sehr traurig. Ich musste sogar ein bisschen weinen. Zwischendurch gab es sehr schöne Musik." Frida 7up
" Am 9.11.23 hat die Gedenkveranstaltung an die Opfer der NS Zeit stattgefunden. Sie wurde von dem 13er Geschichtskurs von Frau Schröder organisiert. Etwa 500 Menschen versammelten sich am Platz der alten Synagoge, die in der Reichspogromnacht am 9.11.1938 zerstört wurde. Es wurden viele interessante, aber auch emotionale Reden gehalten. Und die Vorstellung, dass Leute ohne Grund nur wegen ihres Glaubvens oder ihrer Herkunft verfolgt, gefoltert und ermordet werden, ist schrecklich und es darf nie wieder geschehen, das hat diese Gedenkveranstaltung gezeigt. ... Die Veranstaltung verlief komplett friedlich und am Ende gab es noch eine Schweigeminute." Mina 7up "Am 9.11.23 waren wir als Klasse mit Frau Weiß bei der Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Opfer des NS-Terrors und der Reichsprogromnacht am 9.11.1938. Es war ziemlich voll an dem Platz, es waren mehrere hundert Menschen anwesend. Als erstes hat ein Gemeindemitglied der jüdischen Gemeinde in Göttingen eine emotionale Rede gehalten. Die Gedenkveranstaltung wurde von Schülern aus einem Kurs des 13. Jahrgangs des Hainberg-Gymnasiums gestaltet. Dabei wurde auf die ehemaligen Schülerinnen des damaligen Mädchengymnasiums und ihre Schicksale hingewiesen, die später z.T. in Konzentrationslagern umkamen." Frederick 7up "...In der Nähe der damaligen Synagoge versammelten sich viele Leute. Es wurde auch getrauert. Jeder Mensch dort war sehr respektvoll und es war ganz leise. Allerdings gab es auch ein paar "Free Palästina"-Rufe. Aber es gab auch Schweigeminuten, da war es auch ganz still..." Lou 7up
"...Zwischendurch wurde sehr schön gesungen und Klavier gespielt. Die ganze Veranstaltung war sehr bewegend und es wurde auch oft geweint. Es war die ganze Zeit sehr ruhig und friedlich. Es wurde für jedes Opfer eine Kerze angezündet und viele Blumen lagen um das Mahnmal herum. Es war eine schöne Veranstaltung und unsere Klasse fand es sehr gut und beeindruckend." Anouk 7up
"Am 21.11.23 kam Familie Cooper, die Nachfahren von Familie Fränkel zu einem Gespräch ans Hainberg-Gymnasium, dem Ort, an dem ihre Großmutter als jüdisches Mädchen zur Schule gegangen war. Die Coopers wurden von einem Geschichtskurs des 12. Jahrgangs empfangen und Frau Reese führte sie durch die Schule. Wir konnten mit Frau Weiß auch an dem Gespräch teilnehmen. Das war in der Mensa. Die ganze Familie sprach nur Englisch, außer Robert Cooper. Er kann sehr gut Deutsch, weil er einmal ein Jahr in Nürnberg studiert hat. Das hat uns das Verständnis sehr erleichtert. Es wurden viele Fragen gestellt, z.B. wie es ist, in das Land zurückzukommen, in dem die eigene Oma fast gestorben ist. Darauf hat die Familie sehr offen geantwortet. Ich fand es sehr interessant und sehr mutig von ihnen, in ein Land zurückzukehren, welches für solche grauenvollen Taten verantwortlich ist." Titus 7up
"...Die Familie hat viel beschrieben, wie sie sich dabei fühlen, durch unsere Schule zu laufen. Sie haben erzählt, dass es sie stolz macht, im Musikraum zu stehen und sich vorzustellen, dass ihre Großmutter dort Geige gespielt hat. Sie haben überhaupt viel erzählt, wie Edith Fränkel so war als Person und Großmutter. Sie hat z.B. nie mit ihnen Deutsch gesprochen. Das wollte sie nicht. Sie waren alle sehr offen zu uns SchülerInnen und haben alle unsere Fragen beantwortet." Gesine 7up
"Am 21.11.23 waren wir, die Klasse 7up mit noch zwei weiteren Kursen in der Mesan für ein Gespräch mit den Nachfahren der Familie Fränkel. Robert Cooper, der Enkel von Edith Fränkel (ehemalige jüdische Schülerin am HG), hat uns mit seiner Familie viel berichtet. Edith ist früh genug (1935) in die USA geflüchtet und hat dort ihre Familie gegründet. Ihr Sohn berichtete (Roberts Vater), dass Edith nie mit ihnen in ihrer Kindheit Deutsch gesprochen hat. Wir sprachen auch noch über Ediths Vater, Robert Coopers Ur-Großvater, der ein sehr guter Professor an der Uni in Göttingen für alte Sprachen war, aber trotzdem rausgeschmissen wurde, da er Jude war. Er hat nach dem Ende des Krieges ab etwa 1954 acht Jahre lang immer wieder gefragt, ob er wieder nach Göttingen an die Uni kommen darf, doch er wurde immer wieder vertröstet und es wurde verschoben. Nach 8 Jahren hat er erst einen Platz an der Uni Göttingen bekommen, aber nur als Gastprofessor. Da ist er nach Bern und Nürnberg gegangen und danach wieder zurück in die USA. Das finde ich sehr hart und ich kann das auch nicht verstehen." Smilla 7up