Der WPU Werk-Raum zu Gast bei Möbeltischlerei Welling
Wenn wir aus der Textilindustrie bereits eine Wegwerf-Mentalität kennen, so scheint sich dieser problematische Trend mittlerweile auch auf die Möbelindustrie ausgeweitet zu haben. Wenig nachhaltig oder sogar illegal geschlagene Hölzer, verpresst und konserviert von bekannten Möbelgroßfirmen, suggerieren einen Einrichtungs-Trend zu Dumpingpreisen - dekoratives Knäckebrot.
Nicht so bei der Möbeltischlerei Welling in Göttingen. Hier werden Individualaufträge zu zeitlosen Wohn-Statements.
Der Besuch der Tischlerei hat Eindruck auf den WPU-Kurs „Werk-Raum“ gemacht. Die Produktionsräume sind freundlich, hell und sauber. Die Maschinen sind modern und die benötigte Energie wird sowohl aus Solarenergie als auch aus selbst produzierten Pellets der Resthölzer generiert. Der Inhaber des Familienunternehmens führt uns durch den laufenden Betrieb, ohne dass wir das Gefühl haben zu stören. Er vermittelt uns einen umfangreichen Einblick in die Arbeitsschritte von der Platte bis hin zur einbaufertigen Küche. Neu für die Gruppe ist die Erkenntnis, dass es sich im Handwerk nicht mehr nur um handwerkliches Geschick handeln kann, sondern auch um technisches Verständnis z.B. der komplexen CNC-gesteuerten Geräte. Teamarbeit und Kundenkontakt runden das Berufsfeld des Tischlers ab. Das, was wir mit unseren neuen Maschinen und Werkzeugen in der Schule „ausprobieren“ können, erleben wir hier unter professionellen Berufsbedingungen. Herr Welling nimmt sich Zeit für uns und geht auf alle Fragen des Kurses ein - nicht ohne am Ende ein Lob an die interessierte Gruppe zu platzieren.
Johannes Brodehl (BDL)