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Gedankensprünge 2018: Vom Upload bis zur Auferstehung
Schon mal über das Leben nach dem Tod nachgedacht? Was passiert da eigentlich, wenn man stirbt? Sicherlich haben viele euch auch schon einmal mit dem Gedanken der Unsterblichkeit gespielt. Aber ist das soviel besser? Genau darum ging es an unserem Themenabend „Gedankensprünge“ am 08.02.2018, rund um die Unsterblichkeit.
Zunächst begann die Veranstaltung mit Begrüßungsworten von Herrn Joede und Frau Lieberknecht, in der auch die Gäste des Abends vorgestellt wurden: Professor Reiner Anselm mit Arbeitsschwerpunkt in Medizin-und Bioethik sowie Dr. Jürgen Hädrich, Experte für Unsterblichkeit. Zuerst hörten wir von letzterem einen Vortrag. Dabei stellte er uns viele interessante Theorien und Ideen vor wie z.B. den „Brainscan“. Hierbei würde Deine Persönlichkeit auf einen Chip upgeloaded und gespeichert. So verfällt beim Tod zwar der Körper, nicht aber die Persönlichkeit. Alternativ könnte man Deine Persönlichkeit auch regelmäßig speichern, sodass man wieder auf jeden Entwicklungszustand zurückgreifen könnte, aber welche Auswirken hätte ein solches Verfahren auf unser Gehirn? Wäre das noch man selbst? Solche Fragen haben wir uns gestellt. Auch die „Kryonik“ wurde genauer unter die Lupe genommen. Sie betrachtet den Tod lediglich als funktionalen Tod und somit reversibel. Man wird in flüssigem Stickstoff eingefroren und hofft auf Wiedererweckung in der Zukunft, wenn dann Deine Krankheit geheilt werden kann. Auch Dinge wie DNA Ersetzung, ein Medikament gegen Altern und sich verjüngende Zellen und vieles, vieles mehr waren im Gespräch. Und wer weiß, vielleicht ist der Tod mit der Zeit irgendwann nur noch ein technisches Problem?
Darauf folgte Professor Reiner Anselm. Er zeigte auf, dass sich das Leben auch maßgeblich durch die Möglichkeit einer Zukunft definiert - körperlich wie geistig. Würde nicht zumindest die körperliche Zukunft bei der Unsterblichkeit verloren gehen? Mit zunehmendem Alter wird man auch immer unaufgeschlossener gegenüber neuen Erfahrungen. Man fährt sich fest und verharrt in der Gegenwart. Und wäre es nicht eher Auferstehung als Unsterblichkeit, wenn man annimmt das Persönlichkeit nicht aber Erinnerungen erhalten bleiben?
Schließlich kam es zur Diskussionsrunde zwischen den Vertretern von Philosophie und Theologie, moderiert von Sarah Berkemeier und Tizian Schmidt. Es wurden viele verschiedene Themen erörtert: Wenn man länger zusammenleben würde, wie würde sich das auf die Moral auswirken? Würden Konflikte länger anhalten oder würden wir aufgrund von mehr Erfahrung respektvoller miteinander umgehen? Aber was ist mit der Zeitrelativität? Würde man morgens noch aus dem Bett wollen? Wäre man auf dem körperlichen Zustand eines Funfundzwanzigjährigen wäre, wäre man dann für immer aufgeweckt und kreativ? Würden diese Jahre einen Vorteil bringen? Am Ende der anregenden Diskussion, wird klar das all dies Fragen sind, die sich jeder ein Stück weit selber beantworten muss.
Ena Ferlemann (Schülerin)
